Buch von Meike Fischer Der rote Faden

…das ist genau das, was mir fehlt. Im Vorwort beschreibt es Meike Fischer in der Zweitauflage ihres Buches «Der rote Faden» sehr treffend als „bunt zusammengewürfelte Sammlung unterschiedlicher Fotos ohne konzeptionellen Zusammenhang“. Genauso fühlt sich mein Portfolio an und deshalb, habe ich mich gleich gemeldet, als es darum ging, dieses Buch zu rezensieren. Das Buch müsste genau auf mich zugeschnitten sein. Ob das auch der Fall ist und ob und wie sich meine Arbeitsweise nach dem Lesen dieses Buches geändert hat, erfahrt ihr gleich.

 

Für wen wurde dieses Buch geschrieben?

 

Das Buch richtet sich an alle Fotografen aus diversen Sparten, ob Anfänger oder Amateur und deckt ein sehr breites Spektrum an Themen ab. Im Grunde genommen geht es darum, mehr als nur ein Einzelbild zu schaffen und seine eigene Handschrift zu finden.

 

Deswegen halte ich die Frage für wichtig, ob mir ein Thema persönlich viel bedeutet oder ob es nur attraktiv wirkt, weil ein anderer Fotograf gerade unglaublich viel Erfolg damit hat. – Meike Fischer

 

Bilderserien in verschiedensten Formen bestehen aus zusammenpassenden Bildern. Sie entstehen aus kürzeren oder längeren Fotoprojekten. Dabei geht es auch immer darum, dass die Bilder eine Einheit bilden. Wie man dazu kommt, solche Bilder zu erstellen, erklärt Fischer anhand von vielen Beispielen aus ihrer eigenen Arbeit. Sie erklärt sehr praxisbezogen und gibt präzise Anleitungen, wie man zum Beispiel in Lightroom Sammlungen erstellen kann.

 

projekt-rund-1024x524Bildpaar aus meinem Mikroprojekt «Rund». Geplant sind weitere Bildpaare von runden Lebensmitteln.

 

Durch Projekte zum Ziel

 

Ein grosser Teil des Buches besteht aus Trainings, die man alleine oder aber auch mit anderen Fotografen durchführen kann. Der Zeitaufwand für diese Übungen, ist auch immer beschrieben und kann für den einen oder anderen Leser etwas abschreckend wirken. Die wenigsten sind schnell durchgearbeitet. Eine der ersten Übungen besteht darin, die eigenen Bilder zu durchforsten, um ähnliche Bilder zusammenzustellen. Dabei hat sich bei mir rausgestellt, dass gewisse Motive immer wieder auftauchen. Ich werde diese Motive zukünftig noch etwas bewusster fotografieren und sammeln.

 

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Bilderserie «Spiralen»

Weitere Themen sind die Hängung von Bildern und Bildserien, das Erstellen von Fotobüchern, Webseiten und das eigene Portfolio. Bei einem so breit gefächerten Themenkomplex ist klar, dass nicht auf jedes einzelne im Detail eingegangen werden kann.

 

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Bilderserie «Abstrakte Landschaft»

 

Ich fand das Buch einfach zu lesen, die Worte und Beispiele gut gewählt. Es sind zwar über 300 Seiten, aber auch viele Bilder. Die Trainings sind Schritt für Schritt erklärt und gut durchführbar, auch wenn ich in dieser kurzen Zeit nur einzelne machen konnte. Ich hatte manchmal das Gefühl, wie in der Schule Hausaufgaben zu bekommen und nach dem Lesen plagte mich mein schlechtes Gewissen, dass ich die Übung nicht gleich gemacht habe.

 

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Bilderserie «Treppen»

 

Kann ich das Buch empfehlen?

 

Ja. Meines Erachtens hilft das Buch vor allem jenen, die auf der Suche nach einem eigenen Stil und einem eigenen Thema sind. Aber auch auf ein Gebiet «eingefahrene» Fotografen werden motiviert, ihr Gesamtwerk zu überdenken und den roten Faden zu suchen. Wer glaubt, er ist nach dem Lesen des Buches automatisch ein besserer Fotograf, der wird vermutlich enttäuscht sein. Erst wenn man wirklich damit arbeitet, wird man einen richtigen Nutzen daraus ziehen. Mir ist vor allem klar geworden, dass da noch eine Menge Arbeit vor mir liegt und ich will mir ein paar Trainings rauspicken, um sie bei Zeit und Gelegenheit durchzuführen. Gerade das Thema Langzeitprojekt reizt mich sehr (wie gesagt, Zeit braucht es). Und dann werde ich mich endlich einmal daran setzen, Bilder für eine vernünftige Webseite rauszusuchen.

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Bilderpaar «mit und ohne» (Smartphone)

 

Autorin: Raphaela

Raphaela Meyer ist leidenschaftliche Hobbyfotografin und fotografiert seit der 4. Schulklasse. In den letzten Jahren hat sich ihr Schwerpunkt von der Landschaftfotografie weg zur Peoplefotografie verlagert. Ihre Arbeit ist hier auf Instagram zu finden

 

Tags: Buchtipp

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